„Ganz schön sauber, ganz schön Frechen!“ Unter diesem Motto startet die Stadt Frechen derzeit eine Kampagne für eine saubere Stadt. Stolz präsentiert sich die Verwaltungsspitze – im Einklang mit Vertreterinnen und Vertretern von IFU und Aktivkreis Innenstadt – auf der städtischen Internetseite und wirbt für die Ziele der Kampagne.
Leider gibt es bei der Präsentation der Bilder einen kleinen Schönheitsfehler. Diejenigen, die sich mit ihren Anträgen und Initiativen seit Jahren für mehr Sauberkeit in unserer Stadt einsetzen, fehlen nämlich auf den Fotos.
„Natürlich begrüßen wir ausdrücklich, dass die Kampagne für eine saubere Stadt jetzt endlich anläuft, aber dass die Verwaltungsspitze den Eindruck erweckt, als sei das ihre Initiative gewesen zeichnet ein schiefes Bild. Die politische Dimension des Themas hat die Verwaltung erst nach und nach erkannt und im Einklang mit der schwarz-grünen Koalition über Jahre hinweg unsere Anträge dazu blockiert. Sie mussten von der SPD und den anderen Oppositionsfraktionen regelrecht zum Jagen getragen werden. Deshalb wäre es angezeigt gewesen, die Fraktionen wenigstens zu der Präsentation einzuladen“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Günter Eilenberger.
Insgesamt gesehen ist das Thema Sauberkeit in Frechen im politischen Tagesgeschäft ein sehr zähes Unterfangen. Die SPD-Fraktion war die erste, die Anfang 2017 den Antrag stellte, die Stadt solle sich konzeptionell mit dem Thema Sauberkeit in der Stadt befassen, da die Stadt immer mehr vermülle. Andere Oppositionsfraktionen folgten mit eigenen Anträgen zu verschiedenen Themenbereichen.
Seitdem hat es zweifellos viele Fortschritte gegeben: Der Außendienst des Ordnungsamtes wurde verstärkt, die Reinigungsintervalle in den städtischen Grünflächen wurden erhöht, in der Innenstadt wurden neue Müllbehälter aufgestellt, es gibt private Initiativen, die helfen, wilden Müll einzusammeln, etc. Um das alles abzurunden, fehlte noch dieses eine umfassende Element: Eine öffentliche Kampagne für eine saubere Stadt.
Seit 2017 hat die SPD-Fraktion zu allen Haushaltsplanberatungen den Antrag gestellt, 50.000 Euro für eine solche Kampagne einzustellen und jedes Mal hat die Koalition mit ihrer Stimmenmehrheit die Anträge abgelehnt. Erst im derzeitigen Doppelhaushalt 2021/22 konnten wir einen Betrag von 20.000 Euro unterbringen.
„Das war zwar weniger, als wir für nötig halten, freuen uns aber trotzdem, dass es gelungen ist, die Kampagne damit zu starten. Wichtig ist nun, dass sie im Stadtbild in vielfältiger Form in Erscheinung tritt und die Menschen erreicht. Dazu werden voraussichtlich weitere finanzielle Mittel notwendig sein. Die SPD-Fraktion wird alles unterstützen, was zu einem erfolgreichen Verlauf der Kampagne beiträgt“, sagt Eilenberger.