Die Hermann-Seger-Straße ist bei vielen LKW-Fernfahrern ein beliebter Ort, um ihre vorgeschriebenen Ruhezeiten zu verbringen. Mit den hässlichen Begleiterscheinungen – hier in Form von zurückgelassenem Müll – beschäftigt sich die Stadtverwaltung auf Antrag der SPD-Fraktion mittlerweile seit drei Jahren. Einen wirklichen Schritt weiter gekommen ist sie bis heute jedoch nicht.
Bei einer Ortsbesichtigung des Stadtverordneten Uwe Tietz (SPD) wurde deutlich, dass dort auch weiterhin größere Mengen an illegalem Müll abgeladen werden. Über die gesamte Länge der Straße findet sich Müll wie Abfallverpackungen, Bauschutt, Farbe, Lebensmittelreste, ein Bett oder Motoröl (Siehe Fotos). Die SPD-Fraktion hat nun in einem Schreiben an die Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr, Umwelt und Klima nochmals um einen aktuellen Sachstandsbericht gebeten.
Bereits im Frühjahr 2018 hatte die SPD-Fraktion beantragt, durch geeignete Maßnahmen in der Hermann-Seger-Straße für geordnete Verhältnisse zu sorgen. Damals schrieb die Verwaltung: „Verstärkte Kontrollen des ordnungsbehördlichen Außendienstes, insbesondere zu Abendzeiten als auch am Wochenende werden erfolgen. Der Kooperationsvorschlag bezüglich gemeinsamer Kontrollen mit dem Bundesamt für Güterverkehr wird aufgegriffen. Eine Kontaktaufnahme seitens der Verwaltung wurde bereits in die Wege geleitet“ (Vorlage 339/16/2018).
Das Bundesamt für Güterverkehr teilte bald mit, solche gemeinsamen Kontrollen seien wegen Personalmangels derzeit nicht möglich. Ein Umstand, der sich im Laufe der vergangenen Jahre nicht geändert hat und offensichtlich von der Verwaltung gegenüber der Bundesbehörde auch nicht weiter thematisiert wurde.
„Wir sehen hier weiterhin dringenden Handlungsbedarf, um die Probleme dort in den Griff zu bekommen“, sagt Uwe Tietz. Und weiter: „Mit Erstaunen mussten wir feststellen, dass diese Angelegenheit in der ersten Sitzung des neuen Ausschusses für Verkehr, Umwelt und Klima im Dezember nicht mehr in der Beschlussüberwachung zu finden war. Das erweckt den Anschein, als habe die Stadtverwaltung vor der Sturheit der Bundesbehörde resigniert und möchte die Angelegenheit gerne auf sich beruhen lassen.“
Im Sommer 2019 wurde nach einem Probebetrieb das Aufstellen eines Abfallgroßbehälters für die Abfallentsorgung beschlossen. Ferner wurden die vorhandenen Straßenpapierkörbe gegen ein geeigneteres Modell ausgetauscht.
Bereits zum Ende der Probephase vermerkte der Stadtbetrieb in einem Erfahrungsbericht, es sei zu beobachten, dass auch weiterhin Abfälle trotz der aufgestellten Hinweisschilder wahllos in der Hermann-Seger-Straße abgestellt werden.
„Jetzt steht allerdings die Frage im Raum wie man angesichts des offensichtlichen Desinteresses des Bundesamtes für Güterverkehr die Probleme mit dem ruhenden LKW-Verkehr langfristig lösen möchte und wie die Stadtverwaltung in Anbetracht der neuen Müllberge an diesem Ort beabsichtigt, die neu gefasste Stadtordnung mit deutlich höheren Ordnungsgeldern dort konsequent umzusetzen“, sagt Uwe Tietz.