Mit einem System von Fahrradstraßen nördlich und teilweise südlich der Fußgängerzone will die Stadtverwaltung mehr Raum für den Radverkehr schaffen. Bei der Vorstellung der Planung im Verkehrsausschuss setzte die SPD-Fraktion durch, dass die Stadt die betroffenen Bürgerinnen und Bürger anhört, bevor Veränderungen an den Straßenzügen vorgenommen werden. Das soll nun aufgrund der Corona Pandemie in Form einer digitalen Veranstaltung geschehen.
Zur Verbesserung der Situation für Fahrradfahrer in Frechen hat die Ratsmehrheit bisher viel angekündigt, und wenig umgesetzt. „Dabei besteht hier dringender Handlungsbedarf“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Günter Eilenberger. Und weiter: „Die SPD ist deshalb für neue Ideen offen, die die Infrastruktur für den Radverkehr nachhaltig verbessern helfen. Hier geht es aber nicht nur um eine Maßnahme zur Verbesserung des Fahrradverkehrs, sondern um eine grundlegende Änderung der Verkehrsführung durch Wohnstraßen in der Innenstadt, von der hauptsächlich die Anwohnerinnen und Anwohner betroffen sind und die auch zuerst nach ihrer Meinung gefragt werden müssen.“
Deshalb hat die SPD-Fraktion in einer Wurfsendung (Flyer) an alle Haushalte rund um die Fußgängerzone die Anwohnerschaft über das Vorhaben der Stadt informiert und auf die digitale Bürgerinformation hingewiesen. Ebenso haben wir in dem Flyer darum gebeten, uns Fragen, Anregungen und Bedenken mitzuteilen. Die Rückmeldungen werden zurzeit noch ausgewertet.
Deutlich wird aber bereits jetzt, dass sowohl die veränderte Verkehrsführung als auch der Wegfall von Anwohnerparkplätzen auf Kritik stößt. Ferner wird angezweifelt, dass das Fahrrad in den entsprechenden Straßen das vorherrschende Verkehrsmittel ist oder demnächst werden könnte.
Eilenberger: „Grundsätzlich unterstützen wir alle Maßnahmen, um den Radverkehr zu verbessern. Dieses Vorhaben, einige Straßen in direkter Nähe zur Fußgängerzone als Fahrradstraßen auszuweisen, mag zwar das Signal nach außen senden, die Stadt tue etwas für den Radverkehr, doch an der eigentlichen Misere des Radverkehrs in Frechen wird sich dadurch nichts ändern.“
Mit dem neuen Verkehrsentwicklungsplan von 2016, hat die Stadt ein Instrumentarium in der Hand, um den Ausbau des Rad- und Fußverkehrs in Frechen voranzubringen. Die dringlichsten Maßnahmen wurden damals in einer Prioritätenliste zusammengefasst und ein Zeitplan entwickelt, in dem einzelne Maßnahmen umgesetzt werden sollten. Bei dieser Absichtserklärung ist es bis heute geblieben.
„Für uns ist es wichtig, die Gesamtsituation für den Radverkehr im Auge zu behalten und die Wege zwischen den Stadtteilen und der Innenstadt radfahrfreundlich zu gestalten. Als Erstes muss die im Verkehrsausschuss beschlossene Prioritätenliste abgearbeitet werden, wenn sich für den Radverkehr in Frechen etwas nachhaltig zum Positiven verändern soll“, sagt Eilenberger.