Vor einigen Monaten wurden an der Kreuzung Grachtenhofstraße / Clarenbergweg in Bachem einige Parkplätze weggenommen, damit der Bus dort besser um die Ecke kommt. Dazu gab es einen einstimmigen Beschluss im Verkehrsausschuss. Seitdem gibt es jedoch immer wieder Probleme mit der Dachrinne des denkmalgeschützten Fachwerkhauses direkt an der Ecke der Kreuzung.
Die SPD-Fraktion hatte deshalb in der letzten Sitzung des Verkehrsausschusses beantragt, vor dem Haus einen dreißig Zentimeter breiten Beton-Blumenkübel an der Bordsteinkante aufzustellen oder ähnlich geartete Lösungen zu realisieren.
„Beim Anlegen der Parkverbotszone ist übersehen worden, dass vor dem Haus nur ein sehr schmaler Bürgersteig von fünfundvierzig Zentimetern vorhanden ist. Das Dach ragt dreißig Zentimeter über den Bürgersteig hinaus. Wenn die langen Gelenkbusse nach links ausholen, um in die Grachtenhofstraße einzubiegen, kommen sie häufig an die Dachrinne des Hauses. Diese ist inzwischen stark beschädigt und die Erschütterungen haben negative Auswirkungen auf den alten Dachstuhl“, sagt die SPD-Stadtverordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Stefani Tiefenbach.
Auch die Verwaltung sah in der Sitzung Handlungsbedarf und die Notwendigkeit von Sicherungsmaßnahmen vor dem Haus. Dort befinde sich eine Zickzacklinie, die ein Halteverbot darstellt. Diese wurde angebracht, um die Leichtigkeit des Verkehrs und hier insbesondere des Linienverkehrs zu erhöhen. Das Einbringen von Betonblumenkübeln im Verkehrsraum führe jedoch zu einer Gefahrenquelle. Durch das Anbringen von sogenannten Schraffenbaken (diagonal gestreifte, reflektierende Warnbaken) am Beginn und am Ende der Zickzacklinie werde ein Überfahren der Fläche vermieden. Und gleichzeitig das Haus geschützt.
An dieser Stelle hatten viele Ausschussmitglieder bereits – wie sonst üblich – mit einem einstimmigen Beschluss gerechnet. Doch ein Vertreter der Koalition aus CDU und Grünen erklärte, man werde die Maßnahme ablehnen und schob dabei die Verantwortung für die Beschädigungen an der Dachrinne den jeweiligen Busfahrern zu, die dann nochmal den Nachweis ihrer Fahrtauglichkeit erbringen müssten.
„Das die Busfahrer jetzt den schwarzen Peter zugespielt bekommen ist in unseren Augen ein Unding. Wer die Örtlichkeit kennt, der weiß, wie eng es dort für einen großen Gelenkbus ist. Die Fahrer haben häufig wenig Ortskenntnis und stehen unter enormem Arbeits- und Zeitdruck. Unter welchen Prämissen auch immer die Entscheidung in der Koalition getroffen wurde, die Warnbaken an dieser Stelle abzulehnen, nach sachlichen Kriterien sicherlich nicht“, sagt Stefani Tiefenbach.