Von den Grundschulen bis zur gymnasialen Oberstufe gibt es keinen Bereich der Schulinfrastruktur in Frechen mehr, dessen Kapazitätsgrenzen nicht bereits überschritten sind oder in Kürze überschritten werden, zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt der im Juni vorgelegte Schulentwicklungsplan.
Daraus folgt, dass die Stadt Frechen in den nächsten Jahren massiv in Schulneubauten investieren muss, um den deutlichen Anstieg der Schülerzahlen bewältigen zu können. Benötigt werden drei komplett neue Schulen, zwei neue Grundschulen und eine weiterführende Schule. Wie das in einem „Masterplan Schulbau“ zu bewerkstelligen ist, damit beschäftigen sich in der kommenden Woche der Schulausschuss und der Bau- und Vergabeausschuss in einer gemeinsamen Sitzung.
„Die SPD-Fraktion tritt dafür ein, die derzeitige Frechener Schullandschaft, bestehend aus Hauptschule, Realschule und Gymnasium zu erhalten und entsprechend zu ertüchtigen. Wir möchten damit unterstreichen, dass in allen unseren Schulen eine gute und wertvolle Arbeit geleistet wird, die für uns nicht zur Disposition steht. Als vierte weiterführende Schule favorisieren wir die Gründung einer Gesamtschule“, sagt der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Jürgen Weidemann.
Sanierungsstau nicht vom Himmel gefallen
Darüber hinaus werden zwei neue Grundschulen benötigt, eine im nordöstlichen Bereich der Innenstadt und eine im Stadtteil Grube Carl. In einem ambitionierten Masterplan hat die Verwaltung nun ein Konzept vorgelegt, wie dieser Kraftakt bewältigt werden soll. Der Hacken bei der Sache ist allerdings, dass die beiden Schulen mit dem größten Sanierungsstau, nämlich die Realschule und die Burgschule nun noch ein paar Jahre länger in den maroden Gebäuden ausharren müssen.
„Wir bedauern das sehr und werden uns dafür einsetzen, dass wenigstens die gröbsten Mängel, die die Funktionsfähigkeit beeinträchtigen, beseitigt werden“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Günter Eilenberger.
Und weiter: „Hier muss allerdings auch erwähnt werden, dass der Sanierungsstau insbesondere an diesen beiden Schulen nicht aus heiterem Himmel gefallen ist. Seit Jahrzehnten wurden von CDU und Verwaltung Mittel für die Substanzerhaltung der Gebäude immer weiter hinausgeschoben. Unsere Anträge, insbesondere das Gelände der Realschule zu überplanen und die Gebäude zu sanieren bzw. zu ersetzen, wurden über Jahre hinweg von der CDU und ihrem grünen Koalitionspartner ignoriert. Nur so ist nachvollziehbar, warum an der Realschule die Baracken aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, nun noch ein paar Jahre länger halten müssen“, so Eilenberger.
