An diesem Schießstand in Bachem, wurden während des zweiten Weltkrieges gegen Wehrmachtsoldaten Todesurteile vollstreckt, aufgrund ihrer Weigerung sich weiter an dem nationalsozialistischen Vernichtungskrieg zu beteiligen. Die SPD hatte beantragt, mit einer Hinweistafel der dort erschossenen Soldaten zu gedenken.
Von diesem ehemaligen Schießplatz ist nur noch eine Mauer übriggeblieben. Sie dient heute als Mahnmal für die Opfer der NS-Militärjustiz. Da der größte Anteil der schriftlichen Überlieferungen das Kriegsende nicht überstanden hat, kann heute nicht mehr mit Sicherheit gesagt werden, wie viele Menschen hier ihr Leben ließen. Insgesamt sind neun Männer namentlich bekannt. Sie sollen stellvertretend für alle Menschen stehen, die an diesem Ort dem NS-Terror zum Opfer fielen.
Der Kulturausschuss hatte auf Antrag der SPD-Fraktion über die Aufstellung einer solchen Informationstafel beraten, einen Textvorschlag verabschiedet und die Verwaltung mit der Ausführung beauftragt. Bezüglich der Finanzierung erklärte der Vorstand der „Freunde und Förderer des Stadtarchivs“ die Kosten der Metallstehle, der darauf angebrachten Informationstafel und der Aufstellung zu übernehmen. Der Erdaushub wird aus dem städtischen Haushalt finanziert. Der Kulturausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung nun endgültig grünes Licht für die Errichtung der Tafel gegeben.
Der ehemalige Schießplatz liegt unmittelbar hinter dem Sportplatz am Lindenbuschweg in Bachem. Die Hinweistafel wird auf dem Gelände des VfR Bachem 1932 e.V. aufgestellt, der den angrenzenden Sportplatz nutzt. Der Verein konnte auch für die ehrenamtliche Pflege der Tafel gewonnen werden.
Dazu sagt die SPD-Stadtverordnete Stefani Tiefenbach, die den Antrag damals initiiert hatte: „Der einstimmige Beschluss im Kulturausschuss setzt ein gutes Signal. Damit bekommen die jungen Menschen, die an diesem Ort ihr Leben lassen mussten, nach vielen Jahren endlich ein Gesicht.“