Bis zum Sommer 2024 kann keine regionalligataugliche Fußballspielstätte in Frechen zur Verfügung gestellt werden. Auf Initiative der SPD-Fraktion prüft die Verwaltung nun bis zur nächsten Sitzung des Sportausschusses im Juni alle Optionen, wie eine gemäß Verbandsvorgaben regionalligataugliche Sportanlage in Frechen zur Saison 2025/2026 ff. zur Verfügung gestellt werden kann.
Die Kernaussage der Verwaltungsvorlage für die Sondersitzung des Sportausschusses am 18. März 2024 war eindeutig: „Es ist der Verwaltung nicht möglich, dem Verein Spielvereinigung Frechen 1920 e.V. (Frechen 20) bis Ende Juli 2024 eine gemäß Verbandsvorgaben regionalligataugliche Sportanlage in Frechen zur Verfügung zu stellen.“ Die Hoffnungen des erfolgreichen Mittelrheinligisten Frechen 20 seine Regionalliga-Heimspiele im Falle des Aufstiegs in der kommenden Saison auch weiterhin in Frechen durchführen zu können, fanden mit dieser Feststellung ein jähes Ende.
Auch für die SPD-Fraktion sind die Feststellungen der Ausschussvorlage ernüchternd und lassen viele Fragen offen: Zum einen im Hinblick auf die verbesserungswürdige Kommunikation zwischen Stadtverwaltung, Frechen 20 und Politik, zum anderen auf die anstehenden Herausforderungen der Stadt bei Wohnen, Schulen und Gewerbe. In diesem Spannungsfeld stellt sich für die SPD die Frage, ob zumindest perspektivisch eine gemäß Verbandsvorgaben regionalligataugliche Spielstätte zur Verfügung gestellt werden kann – ohne dabei die gesetzten Prioritäten zu gefährden.
„Wir haben die Pflicht unseren gesetzlichen Pflichtaufgaben insbesondere bei der Ertüchtigung und Schaffung von Schulraum nachzukommen. gleichzeitig stellen wir uns aber auch der Verantwortung gegenüber unseren Frechener Sportvereinen. Wir stehen aber auch vor der Aufgabe, unsere gesamte Infrastruktur erneuern zu müssen, die unter mehr als 20 Jahren CDU-Mehrheit im Rathaus ziemlich kaputtgespart wurde“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Günter Eilenberger.
Alle Optionen prüfen
„Wir stehen zur Allianz für den Sport und haben deshalb beantragt, dass die Verwaltung alle Optionen prüft, wie eine Sportanlage in Frechen im kommenden Jahr zur Verfügung gestellt werden kann, um unseren ambitionierten Mittelrheinligisten TuS Königsdorf und Frechen 20 Perspektiven zu bieten, zukünftig die in einem regionalligatauglichen Stadion in Frechen spielen zu können. Wir dürfen aber auch nicht übersehen, dass das Kurt-Bornhoff-Stadion im Landschaftsschutzgebiet liegt und eine Befreiung von den Vorgaben schwierig werden dürfte“, sagt die sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Susanne Neustadt.
Auf Antragsinitiative der SPD einigte sich der Ausschuss mit großer Mehrheit auf folgenden Beschluss
- Der Sportausschuss beauftragt die Verwaltung alle Optionen zu prüfen, wie eine gemäß Verbandsvorgaben regionalligataugliche Sportanlage in Frechen zur Saison 2025/2026 ff. zur Verfügung gestellt werden kann, ohne die beschlossene Prioritätenliste zu gefährden.
- Für die erforderlichen Planungen sollen die entsprechenden Haushaltsmittel in Höhe von 50.000 Euro im Jahr 2024 zur Verfügung gestellt werden.
- Eine erste qualifizierte Berichterstattung der Verwaltung in dieser Sache erfolgt in der Sitzung des Sportausschusses am 5. Juni 2024.
Der Vorsitzende des Sportausschusses Uwe Tietz (SPD) begrüßt die weitestgehende Einigkeit: „Es gilt nun in den kommenden Monaten besonnen, verantwortungsvoll, aber auch mutig zu handeln, um die städtischen Prioritäten, insbesondere bei Wohnen und Schulen, konsequent umzusetzen und gleichzeitig die Allianz für den Sport mit Leben zu füllen.“
