Die Wiedereröffnung des Freibades findet nicht wie geplant im kommenden Mai statt, sondern verzögert sich voraussichtlich bis Juli 2025. Das teilt die Betriebsleitung auf Anfrage der SPD-Fraktion in der Vorlage für die Sitzung des Betriebsausschusses des Freizeit – und Bäderbetriebs und Sport (BAFuB) am 20.November mit. Auch die Baukosten sollen nochmals erheblich ansteigen.
Als im November 2018 die Vergabe von freiberuflichen Leistungen für die Generalplanung des Freibades erfolgte, ahnte wohl niemand, dass sich dieses Projekt bis in das Jahr 2025 ziehen würde. Seit Mai 2023 läuft die Sanierung bislang ohne besondere Vorkommnisse. Während der Begehung im Juni wurde laut Betriebsleitung sogar ein Probelauf für Ende dieses Jahres in Aussicht gestellt. In der Sitzung des BA FuB im September erfolgte dann eine erste Relativierung: Der Gesamtöffnungstermin ist ungefährdet, der Probelauf kann zeitlich jedoch nicht mehr stattfinden.
Weitere zwei Millionen Kostensteigerung
Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass aufgrund der vergangenen Regenperioden der Boden sehr aufgeweicht ist und durch den Baustellenverkehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, sodass nach der Sanierung eine Überarbeitung erfolgen muss. Verzögerungen wurden aber nicht angezeigt. Auf SPD-Anfrage teilt die Betriebsleitung nun mit, dass sich die Wiedereröffnung voraussichtlich in den Juli 2025 verschiebt. Für die SPD-Fraktion ist das eine sehr ärgerliche Entwicklung.
Als Gründe wird der verzögerte Start des Wettbewerbes und damit einhergehende Fertigstellung der Freianlagen genannt. Bedingt durch die Vergabeverluste und erforderliche Erweiterungen des Leistungsumfangs ist eine Kostensteigerung von rund 2 Mio. Euro die Folge.
Wie des Weiteren zu vernehmen ist, hat der erst im Juli eingesetzte technische Betriebsleiter offensichtlich den Freizeit- und Bäderbetrieb verlassen und arbeite wieder in der Stadtverwaltung. Er betreue die Sanierungsmaßnahme gleichzeitig neben seinen sonstigen Tätigkeiten in der Stadtverwaltung.
„Projekt zügig zum Abschluss bringen“
Ausschussmitglied Susanne Neustadt (SPD) zeigt sich besorgt. „Die Art und Weise der Kommunikation vermittelt den Eindruck von Salami-Taktik. Noch im September konnten wir uns scheinbar in Planungssicherheit wiegen, nun spricht man von Vergabeverluste und massiven Kostensteigrungen. Mehr und frühzeitige Transparenz bei der Informationsweitergabe wäre wünschenswert gewesen.“
Auch die Tatsache, dass gerade erst in der Juli-Sitzung des Rates der technische Betriebsleiter bestellt wurde und dieser jetzt den Rückzug anstrebt, wirft Fragen auf. „Auch wenn der Fachkräftemangel in vielen Bereich der Verwaltung und des Bäderbetriebs spürbar ist, so ist dieses Personalhopping wenig förderlich für Kontinuität. Hier stellt sich die Frage, wie nachhaltiges Personalmanagement in der Verwaltung gelebt wird“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Günter Eilenberger.
Der Vorsitzende des BAFuB Uwe Tietz (SPD) hat eine klare Erwartungshaltung; „Man kann den Eindruck gewinnen, dass dieses Projekt ein Fass ohne Boden ist. Noch im November 2019 ging man von geschätzten Sanierungskosten in Höhe von ca. 2,1 Mio. Euro aus, jetzt sind wir bei rund 13 Mio. Euro. Es bleibt zu hoffen, dass keine weiteren Hiobsbotschaften hinzukommen. Die Öffentlichkeit wartet seit zwei Jahren auf die langersehnte Wiedereröffnung ihres Freibades in der kommenden Badesaison. Ich erwarte daher, dass dieses als Projekt im kommenden Jahr erfolgreich zum Abschluss gebracht wird!“