„Geschäftsraum über Hubraum“
Die SPD-Fraktion hat beantragt, in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses die Errichtung einer Parkpalette im westlichen Teil der P&R-Parkplätze am Bahnhof Königsdorf (siehe beiliegende Skizze) zu prüfen und Schritte zu einer Realisierung einzuleiten.
Im Einzelnen handelt es sich hierbei um folgende Maßnahmen:
1. eine Änderung des bestehenden FNP und des FNP-Entwurfes durch eine Ausweisung des Parkplatzes südlich der Gleise nicht nur als Verkehrsfläche „Bahnfläche“, sondern als Fläche der gemischten Nutzung mit der zusätzlichen Nutzungsoption „gewerbliche Baufläche“
2. die Änderung des bestehenden Bebauungsplanes BP 28.31 K (1993) und Zulassung der gemischten Nutzung (vgl. Punkt 1)
3. das Führen von Verhandlungen zwischen der Stadt Frechen und dem Eigentümer von Flurstück 4307, der DB Netz AG zu vertiefen
4. das Schließen eines Vertrages mit einem Investor, z.B. dem Projektrealisierer und ehem. Formel 1-Rennfahrer Hülkenberg, der ein ähnliches Stelzenhaus-Konzept am Rheinenergie-Stadion verwirklichen möchte. Das bauliche Know-how stammt in diesem Fall vom Architekturbüro Prof. H. Herrmanns aus Vallendar.
5. den Bau einer Parkpalette auf der westlichen P&R-Teilfläche, darüber Realisierung einer Fußgängerbrücke nach Süden auf die Augustinusstraße (wie schon im BP 28.31 K geplant)
6. den Bau von weiteren 1-2 Etagen auf der Parkpalette zur Nutzung als Gewerbefläche. In diesen Arbeitsstätten und Co-Workingspaces lassen sich Firmen mit Bedarf für Büroflächen ansiedeln. Ergänzend ist die Ansiedlung von Start-Ups möglich, ggf. mit Unterstützung aus dem Strukturwandel (StStG).
„Dieses Konzept „Geschäftsraum über Hubraum“ schafft nicht nur Raum für Arbeitsplätze, sondern siedelt diese im „Luftraum“ über bereits versiegelten Flächen an. Der Flächenfraß ist dabei gleich null, eine gute Sache und wichtige Facette in einem nachhaltigen Konzept“, sagt der sachkundige Bürger der SPD-Fraktion Dr. Thomas Thielemann.
Die Parkplatzsituation an den S-Bahn-Haltestellen Königsdorf und Weiden-West ist angespannt. Auch Ausbaupläne in Weiden-West werden daran kaum etwas ändern. Das zusätzliche Angebot an
Parkplätzen ist sehr wichtig, um auch in Frechen für die Verkehrsteilnehmer ein verstärktes Wechseln von Verkehrsmitteln attraktiver zu gestalten.
Eine privatwirtschaftliche Finanzierung lässt erwarten, dass das Gesamtprojekt in der drängenden Verkehrswende schneller zu realisieren ist. Dieses entspricht den Notwendigkeiten der Verkehrswende und den Erwartungen vieler Bürgerinnen und Bürger.
„Bei der Ansiedlung von Firmen sollte darauf geachtet werden, dass zumindest ein merklicher Anteil dieser Unternehmen spürbar und langfristig zum Gewerbesteueraufkommen der Stadt Frechen beitragen kann. Dann könnte aus dem Konzept „Geschäftsraum über Hubraum“ ein wesentlicher Baustein zur Stärkung der städtischen Einnahmen werden“, so Thielemann weiter.
Die fraglichen Parkflächen werden im Allgemeinen Eisenbahngesetz (Fassung vom 27.12.1993) nicht als Bahnanlagen definiert. Weiterhin regt die SPD-Fraktion an, zu prüfen, ob eine Förderung durch die NRW-Landesinitiative „Bauland an der Schiene“ möglich ist, auch wenn diese Initiative in der Regel Möglichkeiten der Wohnbebauung betrachtet.